Die menschliche Person "muß im Herzen der sozialen Ordnung bleiben". Das forderte
Papst Benedikt XVI. jetzt vor seiner Akademie der Sozialwissenschaften. Dass die menschliche
Person zentral sei, sei ein Kernstück des christlichen Denkens. Es könne dazu beitragen,
Brücken zwischen Anthropologie und Naturwissenschaften zu schlagen. "Der Begriff
der menschlichen Person hilft, den einzigartigen Charakter und die soziale Dimension
jedes Menschen zu verstehen; das gilt vor allem für Einrichtungen im rechtlichen und
sozialen Bereich. Auch wenn das in internationalen Erklärungen anerkennat ist, werden
bestimmte Kulturen - vor allem die nicht sehr vom Evangelium berührten - doch weiter
stark beeinflußt von Ideologien, die die Gruppe in den Mittelpunkt rücken, und von
einer individualistischen und säkularistischen Sicht der Gesellschaft." Papst Benedikt
erinnerte an seinen Vorgänger Johannes Paul, dessen Pontifikat eine "tiefe Meditation
über die menschliche Person" gewesen sei. Er legte den Päpstlichen Akademien und allen
Christen das Studium der Schriften des verstorbenen Papstes ans Herz. (rv 21.11.05
sk)