2005-11-17 13:02:16

Vatikan: Globalisierte Erziehung?


Was haben Globalisierung und Ausbildung miteinander zu tun? Mit welchen Programmen können wir uns in Zukunft besser auf eine Welt vorbereiten, die enger zusammenrückt? Ist es wünschenswert, dass heute 15jährige Nepalesen die selben Fremdsprachen und die selben Computerprogramme lernen wie gleichaltrige Dänen? Diesen Fragen geht ein zweitägiger Kongress im Vatikan nach, der heute zu Ende geht. Unter den Teilnehmern ist der Konstanzer Philosoph Jürgen Mittelstrass. Aus seiner Sicht muss es für zukunftsorientierte Gesellschaften letztendlich darum gehen, "die Voraussetzungen zu schaffen, in denen Globalisierung nicht nur ein wirtschaftliches, sondern ein kulturelles Phänomen im weiteren Sinne ist." Freilich dürfe niemand die Uniformierung als Kehrseite der Globalisierung übersehen. "Kulturen sind im Wesentlichen etwas Regionales, Globalisierung meint etwas Universales. Es wird darauf ankommen eine Balance zu finden zwischen einer wünschenswerten Regionalisierung und einer aus anderen Gründen wünschenswerten Globalisierung." Wissen über Religionen kann da hilfreich sein, betont der Philosoph. Denn Naturwissenschaft und Religiosität haben in seiner Sicht eine gemeinsame Eigenart. "Es gibt zwei Instanzen, die ihrer Tendenz nach immer schon das Regionale mit dem Globalen zusammenzubringen suchten: das eine ist Wissenschaft, das andere Religion. Wissenschaftlichkeit ist in unserer Welt etwas Universalität, aber Religiosität auch, und zwar heute in zunehmenden Maß." Insofern könne man heute in der Tat sagen, "dass wir mit der Wissenschaft und der Religiosität bereits zwei Paradigmen haben, in denen das Regionale und das Globale auf eine vernünftige Weise zusammen stehen."
(rv 17.11.05 gs)








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