Vatikan: Lajolo, Verträge mit Staaten nicht mit Regierungen
Der Heilige Stuhl schließt Konkordatsverträge mit Staaten, nicht jedoch mit deren
Regierungen ab. Das stellte der vatikanische "Außenminister", Erzbischof Giovanni
Lajolo, jetzt in seiner Einführung zur Konferenz "Vom Konkodat des Jahres 1925 bis
zum Konkordat von 1993" klar. Beim Konkordatsabschluss mit einem Land gehe es dem
Vatikan in erster Linie darum, die Religionsfreiheit in dem betreffenden Staat zu
schützen. Dies könne besonders in solchen Ländern wichtig werden, deren Regierung
die Rechte der Bürger eben nicht in vollem Ausmaß garantiere. Lajolo bezog sich auf
Kritik am Heiligen Stuhl, totalitär geführte Staaten durch Konkordatsabkommen moralisch
aufgewertet zu haben, wie etwa das nationalsozialistische Dritte Reich durch das Konkordat
des Jahres 1933. Die Konferenz fand unter Schirmherrschaft der polnischen Botschaft
beim Heiligen Stuhl in der Päpstlichen Gregoriana-Universität statt. (ansa/rv
15.11.05 hr)