Nicht mehr lange, und Deutschland hat eine neue Regierung. Das entsprechende Programm
wurde nun von den Parteitagen schon angenommen, einstimmig gar in Bayern. Doch so
viel Begeisterung herrscht in der Gesellschaft und bei Nichtregierungsorganisationen
landauf landab nicht. Zu wenig sozial, zu teuer, nicht wirklich familienfreundich...
sind nur einige der Kritikpunkte. Wir haben nachgefragt, was die Große Koalition für
junge Menschen tut. Und zwar bei Andrea Hoffmeier. Sie sitzt im Büro Berlin des Bundes
der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und hält den Kontakt zu Politikern wie Regierung.
Was hält sie vom Koalitionsvertrag, und Plänen wie dem Ausbildungspakt für Jugendliche:
"Grundsätzlich
nicht sonderlich viel, weil der Ausbildungspakt für Jugendliche, der ja jetzt schon
etwas länger eingesetzt wird, hat aus unser Sicht keinen Ausbildungsplatz mehr geschaffen.
Deswegen sind wir immer noch der Meinung, dass eine Ausbildungsplatzumlage immer noch
der richtigere Weg gewesen wäre, als weiterhin auf die Freiwilligkeit zu setzen."
Stichwort
Elterngeld:
"Etwas zwiespältig. Zum einen kann es durchaus ein Instrument
sein, um wirklich Akademikerinnen es etwas zu erleichtern, Kinder zu bekommen. Nicht
desto trotz bleibt das Problem der Eltern oder der Kinder, die wirklich an der Einkommensgrenze
leben. Das wird nicht wesentlich verbessert. Zwar soll jetzt noch einmal der Kinderzuschlag
auf diese Zielgruppe ausgedehnt werden, aber auch da bleibt es doch meistens am unteren
Existenzminimum, und da hätten wir gerne eine stärkere Verbesserung."
Einen
alternativen Koalitionsvertrag hat der Dachverband der katholischen Jugendarbeit in
Deutschland nicht in Petto. Aber der BDKJ hat schon im Vorfeld seine Schwerpunkte
mit den Politikern besprochen.
"Das ist natürlich die Frage von Ausbildung
und Arbeit, das ist die Frage von Bildung und auch gebührenfreier Bildung. Wenn sie
so wichtig für Kinder und Jugendliche und für die Gesellschaft ist, dann muss sie
auch gebührenfrei sein. Dann auch die Frage, wie Kinder und Jugendliche an gesellschaftlichen
Entscheidungsprozessen partizipieren, und durchaus auch die Frage, was Umwelt und
andere Nachhaltigkeiten angeht."