Auch das sonntägliche Angelus-Gebet stand ganz im Zeichen der Seligsprechung. Vor
rund 80.000 Menschen auf dem Platz erinnerte Papst Benedikt XVI. auch noch einmal
an die Seligsprechung der Familienmutter Eurosia Fabris vergangenen Sonntag in Vicenza.
Alle Seligsprechungen waren schon von Johannes Paul II. beschlossen worden, betonte
Benedikt. Und er rief die Botschaft des Konzils ins Gedächtnis:
"Das II.
Vatikanische Konzil hat ausdrücklich unterstrichen, dass alle Getauften zur Vollkommenheit
des christlichen Lebens gerufen sind: Priester, Ordensmänner und -frauen und Laien,
jeder entsprechend seinem eigenen Charisma und seiner eigenen besonderen Berufung."
Die
dogmatische Konstitution Lumen Gentium und das Dekret über das Laienapostolat sagten: "Für
die Laien sind darüber hinaus die berufliche Kompetenz, der Sinn für die Familie,
das Leben als Bürger und die sozialen Tugenden von hoher Wichigkeit. Es ist wahr,
dass sie einzeln gerufen sind, um ihr persönliches Zeugnis zu geben, gerade dort,
wo die Freiheit der Kirche auf Widerstände stößt. Überall betont das Konzil die Wichtigkeit
des organisierten Apostolats. Das ist nötig, um die öffentliche Meinung, die sozialen
Bedingungen und Institutionen zu durchdringen. Deshalb haben die Väter zu den vielfältigen
Zusammenschlüssen von Laien ermutigt, basierend auf ihrem Apostolat."
Der
Papst grüßte die Gläubigen in sechs Sprachen. Auf deutsch sagte er:
"Von
Herzen heiße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher willkommen. Besonders
begrüße ich hier eine Gruppe der Kantonspolizei Wallis. Heute stellt uns die Kirche
drei neue Selige vor: Charles de Foucauld, Maria Pia Mastena und Maria Crocifissa
Curcio. Dem Ruf Jesu folgend haben sie alles verlassen und sich Gottes Führung ganz
anvertraut. Auch ihr Beispiel möge uns helfen, Gott stets den ersten Platz in unserem
Leben zu geben. Der Herr geleite euch auf allen Wegen!"