Italien: WHO, Suizidraten steigen, vor allem bei Jugendlichen
Kinder leben völlig unterschiedlich. Das hat eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation
WHO ergeben. Die Kindersterblichkeit etwa ist in Zentralasien etwa 40 Mal höher als
in Mitteleuropa. Auch innerhalb Europas gibt es noch starke Schwankungen etwa bei
Kinderarmut. Sie variiert von weniger als fünf Prozent in Skandinavien bis zu 15 Prozent
in Italien und Großbritannien. Alarmierend, vor allem in Europa: Immer mehr junge
Menschen nehmen sich das Leben. Die meisten von ihnen - rund 89 Prozent – litten vorher
bereits an mindestens einer mentaler Erkrankung. Mikael Ostergren, Europa-Verantwortlicher
der WHO für den Sektor Kinder und Jugendliche, betont: „Wir fangen an zu verstehen,
dass das geistige Wohl auch eine sehr wichtige und dringliche Frage ist. Wir wissen,
dass vier Prozent der 17-Jährigen und neun Prozent der 18-Jährigen an Depressionen
leiden. Wir wissen auch, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Depression und der
Zahl von Selbsttötungen. Weltweit sind die Zahlen gerade in Europa am Höchsten. Am
meisten gefährdet sind die Menschen in Osteuropa.“ Die Gründe sind zahlreich,
sagt der Mediziner: „Zuallererst natürlich genetisch bedingt, aber auch durch
die Umwelt beeinflusst. Ich denke, dass die Medizin ein Hauptaugenmerk auf mentale,
psychische Krankheiten, und da besonders auf die Prävention legen sollte. In den östlichen
Ländern können wir feststellen, dass mentale Krankheiten wohl mit Veränderungen im
sozialen Gefüge, im Umfeld zusammenhängen. Sie sind eine der Hauptursachen.“ Alarmierend
auch die Zahl der HIV-Infizierten. Rund 30 bis 40 Prozent aller Betroffenen sind jünger
als 25. (rv 12.11.05 bp)