Der irakische Präsident Dschalal Talabani ist heute mit Papst Benedikt XVI. im Vatikan zusammengetroffen.
Bei der 20-minütigen Unterredung im Apostolischen Palast stand die aktuelle Situation
im Irak und des Mittleren Ostens im Mittelpunkt wie etwa der Exodus der Christen aus
dem Irak. Auch wenn keine Einzelheiten der Unterredung offiziell wurden, gehen Beobachter
aus dem Umfeld davon aus, dass der Papst und sein irakischer Staatsgast über die neue
Verfassung des Landes gesprochen haben. Diese enthält starke Verweise auf das islamische
Recht, die Scharia. Talabani hält sich in dieser Woche zu einem politischen Besuch
in Italien auf. Am Dienstag hatte er in Rom vor einem übereilten Abzug der Alliierten
aus seinem Land gewarnt. "Ein übereilter und unkoordinierter Rückzug der Truppen wäre
eine Katastrophe für den Irak", erklärte Talabani nach einem Treffen mit dem italienischen
Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Zeitgleich mit dem Besuch des irakischen
Präsidenten tag im Vatikan die Sondersynode der chaldäischen Bischofskonferenz. (rv
10.011.05 gs)