2005-11-10 16:30:53

Pakistan: Religiös motivierte Gewalt nimmt zu


Während Pakistan noch nicht einmal die schlimmsten Folgen des vernichtenden Erdbebens im Norden überwunden hat, verstrickt sich das bitterarme Land immer weiter in Akten religiös motivierter Gewalt. Am Ende des Fastenmonats Ramadan haben nun junge Moslems in einem Dorf der Provinz Punjab christliche Einwohner verprügelt und beschossen, meldet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM. Ein Fall von vielen, so der Sprecher der Organisation für Religionsfreiheit, Walter Flick.


„Wir beobachten nach dem 11. September 2001 eine Verschlechterung nicht nur der Christen, sondern der Nicht-Muslime insgesamt, die in etwa vier Prozent der Bevlkerung ausmachen. Das hat sich in erster Zeit in Übergriffen auf Kirchen gezeigt. Dann kam eine Phase, wo es besser wurde, und seit Anfang 2005 beobachten wir wieder ein stärkeres aufkommen des religiös-islamischen Extremismus."


Der pakistanischen Regierung unter Präsident Pervez Musharraf gelingt es nicht, die Angehörigen religiöser Minderheiten vor dem Terror durch Islamisten zu schüzen. Doch nicht alle Unterdrückungen gehen auf fundamentalistische Moslems zurück. So ist in Pakistan das berüchtigte Blasphemiegesetz in Kraft, das von staatlicher Seite die Todesstrafe für Beleidigungen des Propheten Mohammed vorsieht.


"Musharraf vertritt immer einen so genannten aufgeklärten Islam. Er ist seit mehreren Jahren im Amt und hat immer wieder versucht, das Blasphemiegesetz zu ändern, aber die Forderung etwa der katholischen Kirche etwa, das Gesetz ganz abzuschaffen, konnte er nicht erfüllen. Als er versucht hat, auch Verbesserungen zu machen, sind Islamisten und Mullahs und deren ANhänger auf die Straße gegangen und haben ihn unter Druck gesetzt, sodass es ihm nicht gelang, das Gesetz abzuschaffen. Es kam nur zu kleinen Abmilderungen."
(rv 10.11.05 gs)







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