Auf dem Flughafen von Amsterdam ist mit einer Feier an die elf Toten des Brandes
im Gefängnistrakt des Flughafens erinnert worden. Das Feuer war dort in der Nacht
zum 27. Oktober ausgebrochen; in diesem Gefängnistrakt sind normalerweise illegale
Ausländer und Drogenkuriere untergebracht, die auf ihre Abschiebung warten. Entgegen
der ursprünglichen Ankündigung wurden die Namen der Toten verlesen. Dabei wurde bekannt,
dass zwei der Opfer Frauen waren. Kirchen und Flüchtlingsorganisationen hatten sich
beklagt, dass die Opfer in der Anonymität bleiben sollten. Die Regierung hatte dies
zunächst mit dem Datenschutz begründet. Kritik übten die Organisationen auch daran,
dass die Überlebenden des Großfeuers nicht zu der Zeremonie eingeladen wurden. Die
katholische Kirche hatte für den Zeitpunkt des Beginns der Feier gestern Nachmittag
alle Niederländer zu einer Schweigeminute aufgerufen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz,
Kardinal Adrianus Simonis von Utrecht, übte unterdessen schwere Kritik an der niederländischen
Asylpolitik. Es fehle an Gnade, Menschlichkeit und Barmherzigkeit. (kna 09.11.05
sk)