2005-11-08 12:47:33

Vatikan: Lajolo - "Meine Reise war ein Erfolg!"


Wenn ein Vertreter des Vatikans nach Russland fährt, ist das immer eine kleine Sensation. Wenn es dann auch noch der "Außenminister" ist, um so mehr. Nach seiner Rückkehr von seinem Besuch in Moskau berichtete Erzbischof Giovanni Lajolo, die Begegnungen der von vielen gespannt beobachteten Reise seien in einem angenehmen Klima verlaufen:
"Mein Besuch gesach auf Einladung des Außenministers Lawrow, und das zeigt schon das freundliche Klima, das mein Treffen mit ihm am 28. Oktober gekennzeichnet hat. Herzlich und fruchtbar waren auch die Begegnungen am Tag vorher und in den darauffolgenden Tagen mit anderen politischen Persönlichkeiten, mit den vier katholischen Bischöfen in der Apostolischen Nunziatur und mit dem Metropoliten Kyrill, dem Präsidenten des Komittees für die religiösen Außenbeziehungen des Patriarchats an seinem Amtssitz. Presse, Fernsehen und Radio haben davon mit Interesse und sehr positiv berichtet."
Die Beziehungen der sehr kleinen katholischen Minderheit in Russland zu den Orthodoxen seien "machmal kompliziert" wegen der schwierigen Geschichte, die sie mit sich trügen und wegen der unterschiedlichen "Sensibilität", was die pastoralen Herausforderungen angeht. Es gebe aber auch Positives zu vermelden. In Moskau unterzeichnete der vatikanische "Außenminister" mit seinem staatlichen russischen Amtskollegen ein gemeinsames Dokument:
"Es war nicht schwierig, das festzulegen: Es geht um den Einsatz für den Frieden, wo dieser bedroht ist, um einen besonderen Einsatz auf internationaler Ebene gegen die Geißeln der Armut, des Hungers und der Pandemien, außerdem um eine intensivere gegenseitige Aufmerksamkeit innerhalb der großen internationalen Organisationen, also der UNO, dem Europarat und der OSZE."
Erzbischof Lajolo ist sehr zuversichtlich, was die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen mit Moskau angeht. Einen Zeitplan festzulegen, sei aber noch nicht möglich, so Lajolo. Was die Ökumene mit dem Moskauer Patriarchat angeht, meint er:
"Es ist meine Überzeugung, dass das Patriarchat wie der Heilige Stuhl will, dass die gegenseitigen Beziehungen immer brüderlicher, offener und vertrauensvoller seien. Es gibt objektive Schwierigkeiten auf beiden Seiten, die ein tiefer gehendes Studium erfordern."
Deshalb, so Lajolo, sei es nötig, dass die Gemischte Kommission von katholischen und orthodoxen Theologen regelmäßig ihrer Arbeit nachgehe, "ohne sich von gelegentlichen Schwierigkeiten entmutigen zu lassen". Eine Moskaureise des Papstes schließt Lajolo übrigens nicht aus:
"Es gibt kein Hindernis, das dem Wehen des Heiligen Geistes widerstehen könnte!"
(rv 8. 11. 05 lw)







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