2005-11-05 14:10:42

Österreich/Italien: Jägerstätter-Reliquie in Rom


Die Zeichen stehen gut für eine baldige Seligsprechung Franz Jägerstätters, des oberösterreichischen Wehrdienstverweigerers unter Hitler, der für seinen Glauben starb. Diese Kunde hat jüngst Kardinal Christoph Schönborn im Wiener Stephansdom den Gläubigen überbracht. Gestern Abend haben die österreichischen Bischöfe, die eben zum Ad-Limina-Besuch in Rom sind, der Basisgemeinschaft Sant`Egidio eine Reliquie von Franz Jägerstätter übergeben: einen Brief, den der Oberösterreichers in seinen letzten Tagen aus dem Untersuchungsgefängnis der Wehrmacht in Berlin an seine Frau schrieb. Die Reliquie bleibt nun in der Kirche San Bartolomeo auf der Tiberinsel, die dem Andenken katholischer Märtyrer des 20. Jahrhunderts gewidmet ist. Der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer hat die Feier an der Seite von Kardinal Schönborn geleitet.

„Die Worte des Briefes sind ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, das Franz Jägerstätter sehr klar gesehen hat, dass er die Geister unterscheiden konnte, dass er aus einer inneren Kraft heraus gelebt hat, aus der Kraft des Glaubens und der Hoffnung. Von ihm strahlt etwas wider, was vielleicht die Massen in dieser Form nicht können. Von ihm strahlt letztlich die Würde des Menschen und die Gott-Ebenbildlichkeit des Menschen wider.“

Scheuer, selbst Oberösterreicher, hat sich als Postulator der Causa auf diözesaner Ebene sehr mit der Person Jägerstätter beschäftigt.

„Mich bewegt vor allem, dass er als einfacher Mensch, als Bauer und Mesner ohne besondere Bildung eine Urteilskraft hatte, die damals die meisten seiner Zeitgenossen, auch so genannte Intellektuelle, nicht hatten. Dass letztlich das Schöpfen aus den Quellen des Glaubens, und das waren bei ihm die Eucharistie und die Meditation der Heiligen Schrift, dass da ein Urteil heraus kommt, das dem Menschen angemessen ist, und das letztlich auch den Menschen zu Gott führt.“
(rv 05.11.05 gs)







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