2005-10-26 15:14:10

D: Das Wunder von Dresden


Es ist das Wunder von Dresden. In nur 11 Jahren wurde die Frauenkirche, einstiges Symbol und markanter Punkt in der Elbsiluette, wieder aufgebaut. Am Sonntag wird sie geweiht. Nach dem Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 war sie nahezu dem Erdboden gleich geworden, in den Jahren der deutschen Teilung wuchs nicht nur buchstäblich Gras darüber. Die evangelische Kirche hat lange überlegt, ob die Kirche denn wieder aufgebaut werden sollte, erzählt der katholische Bischof von Dresden, Joachim Reinelt. Für Gottesdienste werde sie kaum gebraucht:
"Aber ein solches Gotteshaus hat natürlich auch einen starken symbolischen Wert und gerade der Osten Deutschlands braucht nach der langen Unterdrückung des Glaubens durch die Kommunisten und schon in der Zeit der Nazis galt das ja, wieder ein ermutigendes Signal und da ist die Frauenkirche sicher für alle Dresdner aber weit darüber hinaus ein Impuls."
Die Frauenkirche soll zeigen, dass es auch eine lebendige evangelische Kirche im Osten Deutschlands gibt.

"Ich denke, dass wir glücklich sind, dass endlich auch das Pendant zur katholischen Hofkirche, nämlich die barocke Frauenkirche wieder fertig gestellt ist."
Reinelt hofft inständig auf eine lebendige Schwesterkirche:
"Wir brauchen das. Wir brauchen das ganz dringend. Denn in Dresden sind inzwischen 80 Prozent der Bevölkerung nicht mehr getauft."
Am Sonntag ist nun also Kirchweih in Dresden. Die Frauenkirche soll ein Ort der Begegnugn werden, ein Ort der Hoffnung und einer der Erinnerung - nicht nur für die Dresdner,
"sondern für ganz Deutschland und darüber hinaus für viele Europäer auch Amerikaner, die sehr viel gespendet haben, damit dieses Gotteshaus wieder stehen kann."
Die aus den alten Steinen neugebaute Frauenkirche schließt mindestens zwei Wunden: eine im Stadtpanaroma und eine in der Geschichte. Bischof Reinelt zur Aussöhnung zwischen den einstigen Kriegsgegnern:
"Selbstverständlich werden damit auch Brücken gebaut. Ich denke Coventry und Dresden, das sind zwei Städte, die symbolisieren, nach der furchtbaren Zerstörung und dem erzeugten Hass - nun reichen wir uns die Hände, wir feiern zusammen."
(rv 26.10.05 bp)







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