In den Mord an dem früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri sind laut
einem UNO-Bericht hochrangige syrische und libanesische Offiziere verwickelt. Syrien
wies die Beschuldigungen eines deutschen Sonderermittlers als "falsch", "unprofessionell"
und "politisch motiviert" zurück. Angesichts der massiven Präsenz der syrischen und
der libanesischen Geheimdienste in der Gesellschaft des Libanons wäre es dem Bericht
zufolge kaum vorstellbar, dass ein derart komplexes Mordkomplott wie das im Fall Hariri
ohne ihr Wissen hätte stattfinden können. Das meinte der deutsche Uno-Sonderermittler
Detlev Mehlis gestern Abend in New York. Der Bericht spricht von übereinstimmenden
Belegen für eine syrische und eine libanesische Beteiligung. Ein Verdacht richtet
sich auch gegen den libanesischen Präsidenten Emile Lahoud sowie einen Schwiegersohn
des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. (spiegel-online 21.10.05 sk)