Der frühere irakische Diktator Saddam Hussein, dem in Bagdad wegen Verbrechen gegen
die Menschlichkeit der Prozess gemacht wird, hat auch zahlreiche Christen auf dem
Gewissen. Darauf macht die Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen aus Anlass
des Sondertribunals aufmerksam, das vorgestern in der irakischen Hauptstadt begonnen
hat. Saddam sei verantwortlich für "Vernichtungs- und Vertreibungsverbrechen“ des
Baath-Regimes gegen muslimische Schiiten sowie religiöse und ethnische Minderheiten.
Allein die Kurden einschließlich der Yeziden und der christlichen Assyro-Chaldäer
im Nordirak hätten etwa 500.000 Todesopfer zu beklagen gehabt. Die Kurden stellen
etwa 25 Prozent, die Schiiten etwa 60 Prozent und die Christen etwa drei Prozent der
27 Millionen Einwohner des Irak. (idea 21.10.05 sk)