Übrigens ist Papst Benedikt XVI. heute seit genau einem halben Jahr im Amt. Und
am Tag dieses "kleinen Jubiläums" kamen mehr als 50.000 Besucher aus aller Welt zur
Generalaudienz auf den Petersplatz. In seiner Ansprache betonte der Papst, dass jeder
für sein Verhalten Verantwortung vor Gott ablegen müsse. In seiner Muttersprache sagte
Benedikt: "Liebe Brüder und Schwestern! „Aus der Tiefe
rufe ich, Herr, zu dir.“ Mit diesen Worten beginnt Psalm 130, auf den die heutige
Katechese Bezug nimmt. Der wahre Tiefpunkt im Leben eines Menschen ist die Sünde.
Sie erniedrigt ihn und entfernt ihn von Gott. In dieser Situation ruft der Sünder
im Psalm Gottes Erbarmen an.Eine nur oberflächliche Betrachtung des moralischen
Versagens kann dazu verleiten, so zu leben, als müßten wir für unser Tun nicht Rechenschaft
ablegen. Kein Mensch kann sich indes dem Urteil Gottes entziehen. Um Verzeihung bitten
heißt: unser Geringsein vor Gott anerkennen. Andererseits kann schwere Schuld auch
dazu führen, an Gottes Güte und Barmherzigkeit zu zweifeln. Das Psalmwort stiftet
hier neues Vertrauen: Beim Herrn ist Vergebung. Sein Erbarmen ist grenzenlos für den
Menschen, der seine Schuld bereut. - Gerne heiße ich alle Pilger und Besucher aus
dem deutschen Sprachraum willkommen. Besonders grüße ich heute die katholischen Rundfunkbeauftragten
bei verschiedenen deutschen Sendern, Mitglieder der Marianischen Männerkongregation
Regensburg und eine Delegation der Militärakademie Wiener Neustadt. Laßt euch von
der erbarmenden Liebe Gottes berühren! Das demütige Bekenntnis unserer Schuld und
die Vergebung durch Gott erneuern unser Leben. Euch allen wünsche ich eine tiefe Erfahrung
der Güte und Liebe unseres Herrn Jesus Christus sowie einen erholsamen Aufenthalt
in Rom." (rv 19.10.05 hr)