Schockierende Nachrichten aus Pakistan: Helfer befürchten, dass das Erdbeben in der
Himalaya-Region Kaschmir noch mehr Menschen obdachlos gemacht hat, als die Tsunami-Katastrophe
in Südostasien im vergangenen Dezember. Die Zahl der Todesopfer steigt weiter, bisher
ist von rund 45.000 die Rede, nach Schätzungen könnte sie jedoch auf 80.000 anwachsen.
Die deutsche Ordensfrau Ruth Pfau, die in Pakistan seit Jahren Lepra- und Tuberkulose-Projekt
betreut, sieht ihre Arbeit jetzt um Generationen zurückgeworfen. Gerade aus dem Katastrophengbiet
zurück in Islamabad berichtet sie: "Mein Team, also diese Männer, die sind
wirklich um fünfzehn, zwanzig Jahre gealtert. Es hat mich wirklich schockiert. da
ist keine Familie, die nicht mindestens einen nahen Angehörigen verloren hat. Und
natürlich keine, bei der das Haus noch steht." Die Hilfsaktionen für die
Opfer laufen unter schwierigsten Bedingungen, sagt Schwester Ruth Pfau: "Also
bitte beten Sie, dass das Wetter besser wird. Es ist kalt und es regnet. Und die Leute
leben ja wirklich unter freiem Himmel. Das, was sie am meisten brauchten sind Zelte.
Die im Moment gezielt auszuteilen ist so gut unmöglich, denn sobald man Zelte nach
Kaschmir einfährt, ist der Mob natürlich da , um sich selbst zu bedienen. Aber man
es ihnen nicht vorwerfen, in der Familie ist es eine Frage von leben und Tod für die
Kinder, ob die Dach über den Kopf kriegen oder nicht. Nichts habe ich so oft gehört
wie: Verschaffen Sie uns ein Dach über dem Kopfd, ein zelt, alles andere werden wird
och irgendwie überleben." (rv 17.10.05 hr)