Vatikan/Israel: Bald Übergabe des Abendmahlssaals?
Neue Spekulationen und Berichte lassen hoffen, dass der Abendmahlssaal von Jerusalem
bald wieder in den Besitz der Kirche zurückkehrt. Jerusalems Patriarch, Erzbischof
Michel Sabbah, hatte auf der römischen Bischofssynode angeprangert, dass das "Coenaculum
", der Ort der Stiftung der Eucharistie, seit Jahrhunderten nicht in der Hand der
katholischen Kirche sei. Die italienische Zeitung Messaggero berichtete jetzt, dass
über eine Rückgabe verhandelt werde. Franziskanerpater David Jaeger von der Kustodie
des Heiligen Lands sagt, das Thema sei schon diskutiert, wenn auch noch kein Ergebnis
vorliege:
"Die Experten von beiden Seiten - also Heiliger Stuhl und Staat
Israel - haben im Rahmen der laufenden Verhandlungen schon seit einiger Zeit einen
juridischen Mechanismus erarbeitet, der es auch unter den jetzigen Bedingungen der
israelischen Regierung erlauben würde, den Besitz des Coenaculum der katholischen
Kirche zurückzugeben, genauer: der franziskanischen Kustodie."
Seit Mitte
des 16. Jahrhunderts ist das Coenaculum, das biblische Obergemach, nicht mehr in kirchlichem
Besitz. In dem Gebäude wird auch das Grab des biblischen Königs David verehrt. In
Presseberichten war zu lesen, als Gegenleistung für das Coenaculum solle eine Synagoge
in Toledo wieder in jüdischen Besitz gelangen. Das dementiert Pater Jaeger. Aber,
sagt er, es bestünden schon Hoffnungen, dass es zu einem positiven Abschluss komme:
"Jetzt muss sich die israelische Regierung nur noch entschließen, es auch
zu tun! Und die Gelegenheit, die die Synode derzeit bietet, wäre günstig für Israel,
das zu tun."