2005-10-15 16:25:28

Synode: Wie Eucharistie feiern in säkularisierter Gesellschaft?


Nach der Zwischenbilanz auf der Bischossynode ging die Arbeit in den vergangenen Tagen in die insgesamt zwölf einzelnen Sprachgruppen. In der deutschensprachigen Versammlung saßen die Synodenväter aus dem deutschen Sprachraum gemeinsam mit einigen gut deutsch sprechenden Vertretern aus dem mitteleuropäischen Raum sowie einem Afrikaner. Dabei kristallisierten sich schnell bestimmte Themen heraus, sagt einer, der selbst mit in der Gruppe war: Pater Markus Graulich, der deutsche Synoden-Sprecher:
" Wie können wir in einer säkularisierten Gesellschaft den Glauben so verkünden, dass es dem Menschen gelingt, die Eucharistie nicht nur mitzufeiern, sondern aus ihr zu leben? Dass diese Mitfeier eine aktive Mitfeier ist, wo jeder weiß, was gefeiert wird, und auch enstprechend seiner Sendung an dieser Feier teilnimmt. Wie können wir Kinder und Jugendliche vor allem mit dem Geheimnis der Eucharistie vertraut machen und sie im Glauben stärken? Daraus hat sich die Diskussion über die Frage der Katechese ergeben: Wie gehen wir um in der Vorbereitung der Sakramente, wie ist hier die Rolle der Familie und wie nutzt die Kirche die Chance der Sakramentenvorbereitung der Kinder dafür, auch die Eltern wieder dem Glauben näher zu bringen?"
Aber: In einer Gruppe mit Oberhirten aus dem Heimatland Luthers konnte ein Thema natürlich nicht unerwähnt bleiben:
"Es ging um die Frage der Ökumene, wir hatten schließlich Kardinal Kasper dabei... Also, wie sieht es aus mit der eucharistischen Gastfreundschaft gegenüber den evangelischen Kirchengemeinschaften? Interessanterweise hat im deutschen Arbeitskreis die Frage nach den wiederverheiratet Geschiedenen keine Rolle gespielt - die tauchte nicht auf."
Das Klima, in dem die Diskussionen der deutschsprachigen Gruppe stattfanden, beschreibt Pater Graulich so:
"Die Atmosphäre habe ich als sehr wohltuend und sehr offen erlebt. Es gab keine Themenverbote, sondern Bischof Amadé Grab, der diese Gruppe ja als gewählter Moderator geleitet hat, hat eine breite Offenheit gelassen und auch jeden zu Wort kommen gelassen, der das Wort erbeten hat. Es gab durchaus unterschiedliche Sichtweisen der einzelnen Themen, aber es hat keiner versucht, seine Meinung durchzusetzen."
Aus den Themen heraus entwickelte jede Sprachgruppe dann Vorschläge und stellte sie im Plenum den anderen vor. In den nächsten Tagen sollen diese Vorschläge zusammengefasst und dann als Anregungen an Papst Benedikt weitergegeben werden. Bei der Eröffnung der heutigen 18. General-Kongregation machte Synoden-Generalsekretär Nikola Eterovic eine Ankündigung: Papst Benedikt will allen Synodenvätern einen besonderen Ring schenken - mit dem eucharistischen Symbol des Pelikans, der mit dem eigenen Blut seine Jungen nährt.
(rv 15.10.05 hr)







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