2005-10-15 16:25:57

Irak: 15 Millionen stimmen über Verfassung ab


Rund 15 Millionen Iraker sind sind heute aufgerufen, über die Verfassung ihres Landes abzustimmen. Darin wird der Irak als demokratische, föderale und einheitliche Republik definiert, in der der Islam eine der Hauptquellen des Rechts ist. So sehr die Christen des Landes sich für einen "neuen Irak" einsetzen, so skeptisch sind sie auch. Der Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, fasst zusammen:
"Das ist ein Widerspruch, demokratisches Recht und islamische Gesetze miteinander zu verbinden. Es handelt sich de facto um zwei verschiedene Dinge: Irak soll ein demokratisches Land sein oder ein konfessioneller Staat, dem man das Gesetz des Islam auferlegt. Für mich als Christ, wäre es wichtig, dass es noch möglich ist, einiges für die Rechte der Christen im neuen Irak zu verändern. In der Verfassung gibt es viele Lücken."
Der Entwurf räumt den Regionen und Provinzen eine weit gehende Selbstständigkeit ein, bis hin zur Bestimmung über die Verteilung von Erdöl und Erdgas.
"Die wirklich wichtige Sache dürfte der Schritt hin zu einem demokratischen und parlamentarischen Staat sein. Die Überwindung des totalitären Systems ist der neue Aspekt: Es ist nicht mehr nur eine Person, die das ganze Land führt."
Mehrere Anschläge im ganzen Land überschatten derweil die Abstimmungen. Die Wahllokale sind mit Stacheldraht gesichert und von Soldaten bewacht.
(rv/agenturen 15.10.05 bp)







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