2005-10-14 11:34:44

Liberia: Voraussichtlich Stichwahl


Drei Tage nach der Präsidentschaftswahl in Liberia zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Spitzenkandidaten ab. Voraussichtlich wird eine Stichwahl über den ersten Präsidenten des westafrikanischen Staates nach einem langen Bürgerkrieg entscheiden. Weder Ex-Fussballstar George Weah noch die Ex-Weltbank-Managerin Ellen Johnson-Sirleaf dürften 50 Prozent erreichen. Wir haben nachgefragt bei Misereors Liberia-Experten Adolf Wendel. Er sagt, was bei der Stimmabgabe auf dem Spiel stand:
"Nach etwa 15 Jahren Bürgerkrieg in diesem Land, in einem Land, das völlig zerstört ist, in einem Land, wo Jugendliche insbesondere bis zum Alter von etwa 25 Jahren nie eine intakte Familie kenengelernt haben, nie ein intaktes Dorf, nie eine intakte Stadt und schon gar nicht ein intaktes Land, da ist es unbedingt nötig, das Friede geschaffen wird. Dass den Menschen Zeichen gegeben werden für eine Zukunft, wo vor allem die jungen Menschen, die bis zu 25 Jahren etwa 60 Prozent der Bevölkerung ausmachen, eine Zukunft für sich erkennen."
Und so benennt Wendel die Herausforderungen, die auf den neuen Staatschef zukommen:
"Und wenn es nicht gelingt der neuen Regierung den Fluss von Diamanten, von tropischen Hölzern, von Gold und von anderen Einnahmemöglichkeiten, die das Land hat, zu regeln. Zum Beispiel die der enormen Kautschuk-Produktion, wenn diese Dinge nicht kanalisiert werden und die entsprechende Korruption, die damit einhergeht, nicht eingedämmt wird, dann hat das Land kaum eine Zukunft. Und die neue Regierung muss sich ganz massiv dafür einsetzen, um sich innerhalb der Bevölkerung wieder Kredit zu verschaffen und auch glaubhaft zu sein."
(rv 14.10.05 hr)







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