"Wie freute ich mich, als man mir sagte: Wir gehen zum Haus des Herrn!" Über diesen
alten Pilger-Psalm sprach Papst Benedikt XVI. heute auf dem Petersplatz bei seiner
Generalaudienz für 50.000 Menschen. Auf deutsch sagte der Papst: "Liebe Brüder und
Schwestern! Zu Beginn haben wir den Psalm 122 gehört. Dieses alttestamentliche
Wallfahrtslied lädt dazu ein, voll Freude nach Jerusalem zu pilgern, um den Herrn
zu preisen. Für den Psalmisten ist die Stadt Gottes ein Ort der Gerechtigkeit, des
Friedens und des Glücks. Wir Christen sehen die Stadt Jerusalem auch als Bild für
die Kirche, die „fest gebaut und dicht gefügt“ (V. 3) bleibenden Frieden und wahres
Glück schenkt. Gregor der Große erklärt in einer Homilie, wie dieses geistliche Gebäude
bestehen kann: Jeder von uns ist ein lebendiger Stein, der von seinen Mitchristen
gestützt wird und selbst die Last der anderen trägt. „Einer trage des anderen Last!“
(Gal 6, 2). Nur die Liebe kann unsere Gemeinschaft zusammenhalten. Andererseits braucht
jedes Bauwerk ein festes Fundament. Die Kirche ist auf Christus gebaut, den Erlöser,
der unsere Sünden getragen hat und uns das ewige Heil schenkt. ***** Ganz herzlich
begrüße ich alle, die aus den Ländern deutscher Sprache nach Rom gekommen sind. Mein
Gruß gilt heute besonders den Pilgern aus dem Bistum Münster, die an der Seligsprechung
von Clemens August Kardinal von Galen teilgenommen haben, sowie den Angehörigen und
Freunden der Neupriester aus dem Collegium Germanicum. Euch allen wünsche ich, daß
ihr den Segen des Herrn und die Nächstenliebe der Brüder und Schwestern im Glauben
erfahren dürft. Seid lebendige Steine im Bau der Kirche und haltet fest an Christus
dem Herrn. Alles Gute in Rom und eine gesegnete Heimreise!" (rv 12.10.05 sk)