Vor Verzerrungen im Eucharistie-Verständnis warnt der Vatikan-Verantwortliche für
das Thema, Kardinal Francis Arinze. Mit Blick auf die Debatten bei der Eucharistie-Bischofssynode,
die derzeit im Vatikan stattfindet, meint der Präfekt der päpstlichen Liturgie-Kongregation:
"Wie wir die Messe zelebrieren, das zeigt, was wir über die Eucharistie glauben, und
unser Glauben dirigiert unsere Feier." Und da geht es dem afrikanischen Kardinal im
Gespräch mit Radio Vatikan vor allem um eine Klarstellung: "Die Eucharistie ist eine
Feier der katholischen Kirche und keine ökumenische Feier. Ökumenismus bleibt immer
wichtig in der Kirche, aber die Feier der heiligen Messe ist keine ökumenische Feier.
Der Kommunionempfang - das versteht man - gilt nur für die Katholiken." Erst wenn
die Christen wirklich alle wieder in Einheit zusammen seien, dürften sie gemeinsam
die Eucharistie feiern. "Das ist unsere Hoffnung und unser Gebet." Vor einer Wiedervereinigung
der Christenheit also keine Interkommunion - das ist Kardinal Arinzes Botschaft. Von
der Synode solle man sich da keine Überraschungen erwarten. "Die Bischöfe und Kardinäle
auf der Synode selbst sind frei, zu reden." Arinze erinnert daran, dass ja auch Katholiken
nicht einfach wie selbstverständlich immer zur Kommunion zugelassen seien. "Die Kirche
und der heilige Paulus lehren uns, dass, wer im Zustand der Todsünde ist, erst beichten
und danach zur Kommunion gehen soll. Es stimmt etwas nicht, wenn man in einer Pfarrei
sieht, dass fast alle kommen, um die Kommunion zu empfangen, aber nur einige beichten
gehen." (rv 12.10.05 sk)