2005-10-12 12:16:25

China: Patriotische Kampagne


Die Katholisch-Patriotische Vereinigung, die offiziell von der kommunistischen Regierung anerkannte katholische Kirche Chinas, hat eine landesweite Kampagne gestartet, um einen größeren Einfluss und mehr Kontrolle über die so genannte Untergrundkirche zu erhalten. Diese sei zu eng mit Rom verbunden, kritisieren die Befürworter des neuen Vorgehens nach einem Bericht der Nachrichtenagentur "AsiaNews". Auf dem chinesischen Festland ist es Katholiken erlaubt, nur im Rahmen der 1957 errichteten offiziellen patriotischen Vereinigung ihren Glauben zu praktizieren. Die inoffizielle römisch-katholische Kirche, die den Primat des Bischofs von Rom anerkennt, existiert aber weiterhin. Ihre Mitglieder sind staatlichen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt, Bischöfe und Priester werden regelmäßig inhaftiert und in staatliche Umerziehungslager transferiert. Nach Angaben des Päpstlichen Instituts für Missionen im Ausland organisierte der Generalsekretär der Patriotischen Vereinigung kürzlich mehrere Treffen in den chinesischen Diözesen Sichuan und Guangdong, um vor allem die Priester daran zu erinnern, dass sie gegenüber der Volksrepublik zur Loyalität verpflichtet wären, nicht aber gegenüber dem Vatikan. Dies gelte insbesondere bei der Wahl von Kandidaten für das Bischofsamt.

Auch das Ausreiseverbot für die vier Bischöfe, die Papst Benedikt XVI. zur Bischofssynode eingeladen hatte, soll mit zur Kampagne der Patriotischen Vereinigung gehören. Die Plätze dieser chinesischen Bischöfe sind in der Synodenhalle im Vatikan leer geblieben.
(zenit 12.10.05 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.