Die Katholisch-Patriotische Vereinigung, die offiziell von der kommunistischen Regierung
anerkannte katholische Kirche Chinas, hat eine landesweite Kampagne gestartet, um
einen größeren Einfluss und mehr Kontrolle über die so genannte Untergrundkirche zu
erhalten. Diese sei zu eng mit Rom verbunden, kritisieren die Befürworter des neuen
Vorgehens nach einem Bericht der Nachrichtenagentur "AsiaNews". Auf dem chinesischen
Festland ist es Katholiken erlaubt, nur im Rahmen der 1957 errichteten offiziellen
patriotischen Vereinigung ihren Glauben zu praktizieren. Die inoffizielle römisch-katholische
Kirche, die den Primat des Bischofs von Rom anerkennt, existiert aber weiterhin. Ihre
Mitglieder sind staatlichen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt, Bischöfe und Priester
werden regelmäßig inhaftiert und in staatliche Umerziehungslager transferiert. Nach
Angaben des Päpstlichen Instituts für Missionen im Ausland organisierte der Generalsekretär
der Patriotischen Vereinigung kürzlich mehrere Treffen in den chinesischen Diözesen
Sichuan und Guangdong, um vor allem die Priester daran zu erinnern, dass sie gegenüber
der Volksrepublik zur Loyalität verpflichtet wären, nicht aber gegenüber dem Vatikan.
Dies gelte insbesondere bei der Wahl von Kandidaten für das Bischofsamt.
Auch
das Ausreiseverbot für die vier Bischöfe, die Papst Benedikt XVI. zur Bischofssynode
eingeladen hatte, soll mit zur Kampagne der Patriotischen Vereinigung gehören. Die
Plätze dieser chinesischen Bischöfe sind in der Synodenhalle im Vatikan leer geblieben. (zenit
12.10.05 sk)