Österreich: Kardinal Maradiaga sieht Chancen für Milleniumsziele
Der Kardinal von Honduras, Oscar Rodriguez Maradiaga, der sich weltweit für Entwicklungshilfe
engagiert, hat in Wien mit Vertretern der österreichischen Regierung getroffen. Ihnen
übergab er 30.000 Unterschriften für die Umsetzung der Millenniumsziele. 0,7 Prozent
ihres Bruttoinlandproduktes wollen die Staaten für Entwicklungshilfe aufbringen, um
bis 2015 die Armut in der Welt zu halbieren. Kardinal Maradiaga zeigte sich optimistisch
über die Ankündigungen des Österreichs, das 0,7%-Versprechen nun bald umzusetzen.
Außerdem, so der lateinamerikanische Oberhirte, "leistet auch Deutschland eine
große Unterstützung, vor allem die deutsche Kirche. Die USA hingegen erreichen noch
nicht einmal 0,2 Prozent ihres Bruttoinlandproduktes, was mich sehr traurig macht,
denn sie investieren so viel in den Krieg und so wenig in den Frieden. Wenn sich hier
nichts tut, wird es kaum möglich sein, die Armut bis 2015 um die Hälfte zu reduzieren."
Die Mittel, die die Länder für die Entwicklungshilfe zur Verfügung stellen,
ermöglichen Projekte für essentielle Bedürfnisse wie die Wasserversorgung bis hin
zu edukativen Programmen. "Zum Beispiel unterstützt Österreich unser Projekt
zur Bildung von Erwachsenen und Jugendlichen über das Radio. Es gibt in Honduras eine
Art Fernunterricht über Radio. Da werden allgemeine und religiöse Themen vermittelt.
" Allein 22 kirchliche Radiosender gibt es in Honduras. (rv 11.10.05 ag)