2005-10-11 19:49:37

Vatikan: Die Synode heute


"Um Einheit mit den von uns getrennten Brüdern zu erreichen, dürfen wir uns untereinander nicht spalten." Daran hat heute auf der Bischofssynode im Vatikan Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano erinnert. Die Eucharistie sei vor allem ein Band der innerkirchlichen Einheit. Darum komme dem Gebet für den Papst, das zu jeder Meßfeier gehöre, große Bedeutung zu. Sodano mahnte, gerade in Sachen Interkommunion müßten sich die Priester an die Vorschriften des Lehramts halten, weil sie sonst die inner-katholische Einheit aufbrächen.

Der Bischof von Kopenhagen, der dänischen Hauptstadt, erklärte auf der Synode: "Die Tätigkeit von Laienmitarbeitem, auch als Gottesdienstleiter, führen zu keiner Verwischung des Unterschiedes zwischen Laien und Klerus." In ökumenischer Hinsicht merke die katholische Kirche verstärktes Unverständnis bezüglich der Frage der Interkommunion. Der Bischof wörtlich: "Die katholische Sicht in dieser Frage gilt bei den anderen Christen als überholt, eine Ansicht, die leider auch einige Katholiken teilen."

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, bedauerte heute morgen auf der Synode, dass es im Abendmahlssaal von Jerusalem, wo sie eingesetzt wurde, schon "seit Jahrhunderten keine regelmäßige eucharistische Präsenz" gebe. Kardinal Vinco Puljic frage die Synodenväter: "Wie kann eigentlich ein Priester monatelang jeden Tag die Messe feiern, ohne in Routine zu verfallen?" Er kritisierte auch Katholiken, die ohne Beichte zur Kommunion gingen, obwohl sie schwere Ungerechtigkeiten begingen. Er habe einen katholischen EU-Beamten damit konfrontiert - der habe geantwortet: "Sowas mach ich halt, um Geld zu verdienen."

Kardinal Renato Martino vom päpstlichen Friedensrat betonte, dass zur Eucharistie die Caritas gehört. Das sei keine ungehörige Politisierung der Eucharistie, so der Kardinal. Der Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, forderte mehr Aufmerksamkeit für religiöse Bildung - das sei in einer säkularisierten Welt nötig. Vor allem Erwachsene bräuchten mehr Glaubenshilfen und -wissen. US-Bischof Wilton Gregory betonte, Gläubige erwarteten bessere Predigten. Und wörtlich: "Nur rituelle Präzision wird die, die nicht mehr zur Sonntagsmesse gehen, nicht dahin zurückbringen."

(rv 11.10.05 sk)







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