"Um Einheit mit den von uns getrennten Brüdern zu erreichen, dürfen wir uns untereinander
nicht spalten." Daran hat heute auf der Bischofssynode im Vatikan Kardinalstaatssekretär
Angelo Sodano erinnert. Die Eucharistie sei vor allem ein Band der innerkirchlichen
Einheit. Darum komme dem Gebet für den Papst, das zu jeder Meßfeier gehöre, große
Bedeutung zu. Sodano mahnte, gerade in Sachen Interkommunion müßten sich die Priester
an die Vorschriften des Lehramts halten, weil sie sonst die inner-katholische Einheit
aufbrächen.
Der Bischof von Kopenhagen, der dänischen Hauptstadt, erklärte
auf der Synode: "Die Tätigkeit von Laienmitarbeitem, auch als Gottesdienstleiter,
führen zu keiner Verwischung des Unterschiedes zwischen Laien und Klerus." In ökumenischer
Hinsicht merke die katholische Kirche verstärktes Unverständnis bezüglich der Frage
der Interkommunion. Der Bischof wörtlich: "Die katholische Sicht in dieser Frage gilt
bei den anderen Christen als überholt, eine Ansicht, die leider auch einige Katholiken
teilen."
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah,
bedauerte heute morgen auf der Synode, dass es im Abendmahlssaal von Jerusalem, wo
sie eingesetzt wurde, schon "seit Jahrhunderten keine regelmäßige eucharistische Präsenz"
gebe. Kardinal Vinco Puljic frage die Synodenväter: "Wie kann eigentlich ein Priester
monatelang jeden Tag die Messe feiern, ohne in Routine zu verfallen?" Er kritisierte
auch Katholiken, die ohne Beichte zur Kommunion gingen, obwohl sie schwere Ungerechtigkeiten
begingen. Er habe einen katholischen EU-Beamten damit konfrontiert - der habe geantwortet:
"Sowas mach ich halt, um Geld zu verdienen."
Kardinal Renato Martino vom päpstlichen
Friedensrat betonte, dass zur Eucharistie die Caritas gehört. Das sei keine ungehörige
Politisierung der Eucharistie, so der Kardinal. Der Erzbischof von Dublin, Diarmuid
Martin, forderte mehr Aufmerksamkeit für religiöse Bildung - das sei in einer säkularisierten
Welt nötig. Vor allem Erwachsene bräuchten mehr Glaubenshilfen und -wissen. US-Bischof
Wilton Gregory betonte, Gläubige erwarteten bessere Predigten. Und wörtlich: "Nur
rituelle Präzision wird die, die nicht mehr zur Sonntagsmesse gehen, nicht dahin zurückbringen."