Seit 10 Tagen beraten mehr als 260 Bischöfe aus aller Welt bei der Synode nun über
die Eucharistie. Pater Eberhard von Gemmingen beobachtet für Radio Vatikan die Bischofssynode.
Es sei schwierig, eine Zwischenbilanz zu ziehen, meint er: "Bei den einen dominiert
der Priestermangel, bei den anderen ist eine tolle Frömmigkeit, zum Beispiel in Vietnam,
bei uns in Europa oder vor allem in Deutschland ist die Hauptfrage, wer darf zur Kommunion
gehen, wer darf es nicht, und wie machen wir es so, dass die Leute wirklich wissen,
was sie beim Kommunionempfang eigentlich tun oder bei der Messmitfeier. Oder anders
ausgedrückt: Manche Bischöfe und Kardinäle äußern sich zu theologischen Fragen, andere
zu pastoralen Fragen. So gibt es zunächst ein wahnsinnig buntes Bild und es ist nicht
so einfach, das auf einen Punkt zu bringen." Papst Benedikt der XVI. hat einiges
an der Synodenordnung verändert. Die Redezeiten sind kürzer, es gibt mehr Raum zur
freien Diskussion. Gemmingen ist aber unsicher, ob diese Veränderungen wirklich schon
Frucht bringen: "Ich glaube, Papst Benedikt wollte eine Straffung in dem Sinn,
dass man von vornherein zielstrebiger arbeitet. Das kommt, glaube ich, noch nicht
wirklich zum Tragen, weil eben die Wünsche der Leute, die Anliegen sehr unterschiedlich
sind. Die Straffung zieht, so glaube ich, noch nicht wirklich." Wird die Synode
denn zu einem Ergebnis kommen? "Sie wird zu einem Papier kommen. Aber es ist
die Frage, was ein Ergebnis sein soll. Ob die Verlebendigung der eucharistischen Frömmigkeit
kommt, ob ein größeres Bewusstsein geschaffen wird für das, was die Messe, was die
Eucharistie bedeutet... Ein Papier wird erscheinen, das wird vielleicht auch sehr
qualifiziert, aber ob es in der Kirche einen großen Effekt hat, ist die große Frage." (rv
11.10.05 bp)