Sehr vielfältig die Beiträge der Synodenväter bei der Sitzung gestern Nachmittag.
Kardinal Rouco Varela, Erzbischof von Madrid, meinte, Subjektivismus bei der Eucharistie
müsse kirchenrechtlich und pastoral bekämpft werden. Unter den Gläubigen solle die
Eucharistie im guten Sinn wieder zur Gewohnheit werden. Patriarch Emmanuel II. Delly
aus Bagdad berichtete von der schwierigen Situation der Kirche im Irak; die Eucharistie
halte die Christen in einer Lage der Verfolgung aufrecht, klang durch seine Aussagen.
Für seine Bitte an die Synodenväter, den Irak in den Gebeten nicht zu vergessen, erntete
Delly Applaus. Eucharistie ist nicht leicht zugänglich, meinte der Belgier Godfried
Danneels. Das deshalb, weil sie auf die postmoderne Kultur trifft, die sich mit unsichtbaren
Elementen schwer tut. Im Übrigen würde es der Synode gut anstehen, auf die Schönheit
der Eucharistie zu verweisen statt überwiegend Missstände aufzuzeigen. Erzbischof
Michael Fitzgerald, Präsident des päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog,
ging auf die Tatsache ein, dass an vielen Gottesdiensten – etwa bei Hochzeiten oder
zu politischen Anlässen wie Parlamentseröffnungen – eine Anzahl Nicht-Katholiken teilnehme.
Er bat die Synodenväter zu überlegen, wie man diesen Besuchern in der Liturgie gerecht
werden könne, ohne sie gleich missionieren zu wollen. Fitzgerald verwies außerdem
auf die universelle Bedeutung der Eucharistie. Wenn inmitten eines muslimischen Landes
Eucharistie stattfinde, könne das nicht ohne Auswirkungen bleiben. (rv 07.10.05
gs)