2005-10-06 15:25:40

Vatikan: Tag der Deutschsprachigen


Auf der Bischofssynode im Vatikan zum Thema Eucharistie schlug heute die Stunde der Bischöfe aus dem deutschen Sprachraum. Viele von ihnen warben dafür, den Menschen neu den Sinn des Sonntags und der Meßfeier zu erklären.
Pater Markus Graulich, der deutsche Presse-Sprecher der Synode, konnte heute von vielen Wortmeldungen aus dem deutschen Sprachraum berichten. Zunächst von Bischof Manfred Scheuer aus Innsbruck. Der habe auf der Synode morgens nüchtern festgestellt, dass die eucharistische Frömmigkeit im Westen dramatisch schwindet. "Manchmal reduzieren sich Sakramente auf moralischen Imperativ. Sind mit ihrem Trostpotential gefragt, nicht aber als personale Begegnung mit dem Du Jesu Christi."
Der Priestermangel sei eine Folge dieses schwindenden Sinns für die Eucharistie. Scheuer forderte, dass Priester wieder glaubwürdiger leben und die Liturgie feiern sollten. Die Sozialformen des Glaubens müßten wieder mehr mit der Eucharistie rückgekoppelt werden. Er sprach auch das Thema geistliche Kommunion an und fragte, ob das wirklich die Lösung aller Probleme sei.
Bewegend die Äußerungen von Kardinal Adrianus Simonis aus den Niederlanden vor den Synodenvätern. "Die Messe ist bedeutungslos geworden in den Niederlanden. Man muß in den Gläubigen wieder den Sinn fürs Messefeiern wecken. Aber ohne Härte und Verdammung" - schließlich kämen sie ja aus einer säkularisierten Umgebung. Zu den sogenannten Viri Probati meinte Simonis, das sei nicht die Antwort auf das Herz der Krise. "Wenn wir die Zentralität der Messe wiedergewinnen, dann wächst auch die Zahl der Priester wieder."
Sehr theologisch dann - laut Berichterstatter Graulich - drei Beiträge aus Deutschland. Kardinal Joachim Meisner von Köln sprach zu Transsubstantiation und Realpräsenz. " Wenn wir von Christus und seiner realen Präsenz in der Eucharistie überzeugt sind, dann hat das Auswirkungen auf Katechese, Kirchbau, Liturgie in Würde, Bußsakrament und auf die Ökumene."
Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg sprach - ebenfalls sehr theologisch - über den Opfercharakter der Messe. Vatikan-Bischof Paul Josef Cordes fand es wichtig, dass die Dimension des Glaubens als Bedingung des Zugangs zur Eucharistie gewahrt bleibt.
(rv 06.10.05 sk)







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