2005-10-04 13:58:07

Vatikan: "Synode wie Konzil organisieren"


Zweiter Tag der Debatten auf der Bischofssynode im Vatikan. Mehrere der etwa 250 Synodenväter aus aller Welt riefen heute Vormittag nach einem neuen missionarischen Aufbruch der Kirche. Thema der Synode ist die Eucharistie, Quelle und Höhepunkt kirchlichen Lebens. Der italienische Erzbischof Bruno Forte schlug vor, Synoden künftig wie ein Konzil zu organisieren, also mit mehreren Sitzungsperioden, zwischendrin Zeit für Reflexion.
Im Beisein von Papst Benedikt zeichnete ein Bischof aus Nicaragua ein düsteres Bild der Gesellschaft seines Landes. Die Kirche sei in Nicaragua unter Beschuß, werde lächerlich gemacht, komme nicht aus den Startlöchern. Verweltlichung habe das kulturelle Fundament seines Volkes unterhöhlt. Eine moralische Krise der Einzelnen und der Familien schreie geradezu nach einer mutigen Neuevangelisierung aller Teile der Gesellschaft. Ins gleiche Horn stieß ein kanadischer Bischof: Am Thema Eucharistie müsse der missionarische Aspekt klarer herausgearbeitet werden, um einer Welt entgegenzutreten, wo jeder nur sich selbst verwirklichen wolle.
Ein weiterer kanadischer Seelsorger forderte heute, die Kirche müsse die "Theologie des Weiheamtes" besser erklären, um ökumenische Hindernisse beiseite zu räumen. Aus dem gleichen Grund müsse Gläubigen anderer Konfessionen auch noch besser der eucharistische Glaube der Kirche erklärt werden.
Auch das Thema Umwelt fand heute Eingang in die Debatten: Ein Erzbischof aus Peru geißelte Umweltverschmutzung als Angriff auch auf die Eucharistie, die ja sozusagen den Höhepunkt darstelle, zu dem die ganze Schöpfung Gottes strebe.
(rv 04.10.05 sk)









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