2005-09-25 13:17:36

Deutschland: 450 Jahre Augsburger Religionsfrieden


Mit einem Bekenntnis zur Religionsfreiheit und zur ökumenischen Zusammenarbeit haben die christlichen Kirchen am Sonntag den 450. Jahrestag des Augsburger Religionsfriedens
gefeiert. Der Vertrag sei «der Anfang vom Ende religiöser Gewalt», sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Berliner Bischof Wolfgang Huber, bei einem
ökumenischen Festgottesdienst in der evangelischen St. Annakirche in Augsburg. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, sprach von einem «zwiespältigen Jubiläum». Es sei eine «Tragödie für die Kirchen, dass sie selbst nicht in
der Lage waren, wegen des heftigen Streits um die Wahrheit zum Frieden zu finden». Bundespräsident Horst Köhler warnte bei der Zeremonie vor Versuchen, die Kirchen aus dem öffentlichen Leben zu drängen. Insbesondere auf den von den Kirchen erteilten schulischen
Religionsunterricht «sollten wir nicht verzichten», sagte er. Ausgehend vom Augsburger Religionsfrieden habe sich in Deutschland die Trennung von Staat und Kirche entwickelt. Dies dürfe jedoch nicht als Empfehlung missverstanden werden, dass sich die Kirchen aus
der Gesellschaft zurückziehen und heraushalten sollten, erklärte
der Bundespräsident.
(kna 25.09.05 bg)







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