Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Camillo Ruini, ist bei
einem Auftritt in Siena von einer Gruppe linksgerichteter Studenten ausgebuht worden.
Politiker mehrerer Parteien verurteilten den Affront gegen den Kardinal. Ruini steht
derzeit im Zentrum einer politischen Debatte in Italien. Dabei geht es um eine Aufwertung
von Ehen ohne Trauschein, die der Führer des Mitte-Links-Blocks Romano Prodi wünscht.
Ruini hat vor einer Gleichstellung anderer Formen von Partnerschaft mit der traditionellen
Ehe gewarnt. Dabei gestand er dem Staat aber das Recht zu, auch Paaren ohne Trauschein
einen bestimmten Schutz angedeihen zu lassen.