Ein enger Mitarbeiter des orthodoxen Patriarchen Alexei II. von Moskau lobt den Vatikan.
Es sei "ermutigend", dass Kardinal Walter Kasper vom Einheitsrat zu seiner Absage
an Proselytismus stehe. Proselytismus, also Abwerben von Gläubigen, wirft die orthodoxe
Kirche Rußlands der katholischen Kirche vor. Kasper habe Proselytismus für die Zukunft
klar verneint, meinte die Nummer Zwei im Außenamt des Patriarchats, Vsevolod Ciaplin,
anerkennend. Aber nach Angaben der Nachrichtenagentur interfax zeigte sich der orthodoxe
Geistliche wenig optimistisch, was die derzeitigen Beziehungen zwischen Vatikan und
orthodoxer russischer Kirche betreffe. Der Vatikan folge einer "eher primitiven Taktik":
Er lanciere zunächst eine Offensive, dann sage er: Vergessen wir`s. Ciaplin wörtlich:
"Die Orthodoxen haben aber ein gutes Gedächtnis." Sie trauten der katholischen Kirche
"trotz des breiten Lächelns" nicht. (ansa 15.09.05 sk)