In vielen Ländern Afrikas ist Aids das größte Problem - und das größte Tabu. Südafrika
zum Beispiel. Dort starb selbst Nelson Mandelas ältester Sohn an Aids - aber eine
klare Aufklärungskampagne über die Krankheit gibt es im Land nicht. Zum Ärger von
Kardinal Wilfrid Fox Napier aus Durban. "Wir können das nicht verstehen. Vielleicht
hat die Regierung Angst, dass die Kirche - die sich ja im Gesundheitsbereich sehr
engagiert - ihr dabei dreinreden würde. Aber es ist völlig unmöglich, diese Zurückhaltung
zu verstehen. Das sind Südafrikaner, die an Aids sterben, das sind ihre Wähler, oft
Mitglieder ihrer Partei! Warum soll man denen nicht klar sagen: Ändert euer Sexualverhalten!?
Es ist ein Teil des Problems, dass Präsident Thabo Mbeki immer noch nicht glauben
mag, dass das HIV-Virus Aids auslöst. Er sagt: Es ist wegen der Armut, wegen der schlechten
Ernährung - mag ja auch alles sein. Aber das Virus ist nun mal da - nur arm, aber
ohne Virus, daran würden die Leute nicht sterben. Hier liegt das wahre Problem." (rv
14.09.05 sk)