2005-09-14 11:29:11

GB: Neue Wendung im nordirischen Friedensprozess


Im nordirischen Friedensprozeß ist eine neue Krise ausgebrochen. Die britische Regierung will den Waffenstillstand der "Ulster Force" nicht mehr anerkennen; bei dieser handelt es sich um Nordirlands größte protestantische paramilitärische Gruppe. Sie ist eigentlich pro-britisch - und hätte gemäß dem so genannten Karfreitags-Abkommen von 1998 längst ihre Waffen abgeben müssen. Jetzt wird die "Ulster Force" aber beschuldigt, hinter den großen Ausschreitungen der letzten Tage in Belfast zu stehen. Robert Wilson leitet "Democratic dialogue", eine Art Friedens-"Think Tank" (Denkfabrik) in Nordirland. Er glaubt, dass viele Protestanten das Gefühl haben, beim nordirischen Friedensprozeß die Verlierer zu sein.
"Auch wenn es empirisch nicht zutrifft - Protestanten fühlen sich immer mehr in Nordirland wie eine unterdrückte Minderheit, der es wirtschaftlich und sozial schlechter geht als den Katholiken. Die Bürgerrechtsbewegung hat sich seit den sechziger, siebziger Jahren allerdings einigermaßen erfolgreich bemüht, die Lebensqualität der Katholiken zu verbessern. Aber es war vor allem die Kampagne der IRA, die dazu geführt hat, dass sich nicht mehr die Katholiken in Nordirland eingesperrt und eingekreist fühlen, sondern mittlerweile die Protestanten."
(rv 14.09.05 sk)







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