Afrikas größter Staat hat immer noch keine neue "Regierung der nationalen Einheit".
Die Bildung eines entsprechenden Kabinetts wurde jetzt neuerlich verschoben. Damit
geht die Krise weiter, die der Tod von John Garang ausgelöst hatte. Garang, Ex-Rebellenchef
im Süden und seit kurzem Vizepräsident in Khartum, ist im Sommer bei einem Flugzeugabsturz
ums Leben gekommen. Ob sein Tod zu einem Scheitern des Friedensprozesses für den Südsudan
führt, ist noch ungewiß. Derweil schildert ein Unicef-Bericht neue, erschütternde
Details aus der sudanesischen Bürgerkriegs-Provinz Darfur. Dort führt die Welle der
Vergewaltigungen von Frauen zu schweren psychischen Folgen bei den Opfern und ihren
Angehörigen. Der Unicef-Bericht, der sich auf eine Vielzahl von Gesprächen in Darfur
stützt, spricht von Alpträumen, Depressionen und Fällen von Selbstverstümmelung. Hinzu
kämen Krankheiten und eine schwierige Zukunft für Kinder, die nach solchen Vergewaltigungen
auf die Welt kommen. (misna 13.09.05 sk)