2005-09-06 17:23:55

Deutschland: Sterzinsky, Familienbild nicht weiter aushöhlen


In Deutschland kursiert weiterhin das Wahlkampffieber. Vor allem in der Familienpolitik fehlt es an Maßstäben, beklagt der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky. Parteiübergreifend seien die Werte verloren gegangen, sagte Sterzinsky gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur. Grundlage sie die Ordnung, die Gott in die menschliche Gesellschaft hineingelegt habe.

"Wenn der Familienbegriff so ausgehöhlt wird, daß der Eindruck entsteht, es sei ganz gleichgültig, ob Familie auf der Ehe und in der Ehe gründe oder nicht, dann ist Gefahr im Verzuge. Nicht, als ob jene Familien, die nicht in einer Ehe gründen, sozialpolitisch vernachlässigt werden dürften – nein, im Gegenteil, die brauchen vielleicht sogar eine besondere Hilfe. Aber dabei dürfte auch nicht vergessen werden: Auch Hilfe dazu, dass sie zu einer auf Ehe begründeten Familie finden können und mindestens so weit es in ihren Verhältnissen möglich ist nach diesem Familienbild ihr Leben ausrichten."
Dazu gehörten Steuererleichterungen ebenso wie zusätzliche Hilfs- und Betreuungsangebote. Doch das alleine reiche nicht, sagt Sterzinsky. Gesellschaftliche wie politische Gruppierungen hätten seit Jahren nichts für den Erhalt des christlichen Familienbegriffs getan:
"Verständlicherweise vielleicht, weil man Menschen nicht diffamieren will, denen das Glück nicht beschieden ist, in deiner auf Ehe gegründeten Familie zu leben. Weil man sich vor den sozialen Verpflichtungen, die die Gesellschaft auch gegenüber diesen Familien hat, die nicht auf der Ehe gründen, nicht drücken wollte. Vor lauter Toleranz sind Maßstäbe verloren gegangen. Aber Politik müsste dann auch gegensteuern! Und wenn man nicht religiöse Motivationen und theologische Begründungen zugrunde legen will, dann sollte man aber doch das Grundgesetz dem Buchstaben und dem Geist nach ernst nehmen und ihm folgen."
(kna 06.09.05 bp)







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