Russland: Leben in Beslan ein Jahr nach dem Geiseldrama
Vor einem Jahr ist das Geiseldrama in der Schule von Beslan zu Ende gegangen. Der
russische Präsident Wladimir Putin sicherte Müttern von damals getöteten Schülern
eine eingehende Untersuchung des
Massakers zu. Sollten Behördenvertreter in
Beslan versagt haben, gebe es dafür keine Rechtfertigung, sagte Putin nach dem Treffen
in Moskau. In Beslan selbst erinnerten heute Trauerzüge und Totenkränze an die 331
Toten, darunter 186 Kinder. Bei den Hinterbliebenen tut Trauerarbeit Not. Tullio Santini
ist Mitarbeiter des Kinderhilfswerks UNICEF, er ist seit fast einem Jahr im Kaukasus:
"Am
erstaunlichsten ist vielleicht, dass ein Jahr später die Kinder die meisten Fortschritte
gemacht haben, beim Versuch, das Buch zuzuklappen und nach vorne zu schauen. Die Zeichen
von beginnendem neuen Leben sind vo rallem von den Kindern ausgegangen. Die Atmosphäre
von Traurigkeit bleibt in der Gemeinde: Zum Beispiel ist sein einem Jahr keine Hochzeit
mehr gefeiert worden. Die betroffenen Familien sind auch weiterhin sehr frustiert,
denn ihrer Ansicht nach hat man weder versucht, die Tragödie zu verhindern noch in
angemessener Weise darauf reagiert." (rv/varie 03.09.05 bp)