Die Europäische Union ist nach der Wiederaufnahme der Nuklear-Aktivitäten des Iran
grundsätzlich bereit, den Atomstreit mit der Islamischen Republik vor den UN-Sicherheitsrat
zu bringen. Das melden mehre Medien. Die EU-Außenminister seien sich einig, dass sich
der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit dem iranischen Atomprogramm beschäftigen
müsse, falls die Internationale Atomenergiebehörde dem Iran kein positives Zeugnis
ausstelle. Das hat die schwedische Außenministerin Laila Freivalds am Rande eines
Treffens mit ihren EU-Kollegen im britischen Newport gesagt. Hans Gert Pöttering,
Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlament,
ist eben von einer Reise in den Iran zurück gekehrt. Es war Zufall, dass die Reise
mit den Diskussionen um das iranische Atomprogramm zusammenfiel, sagt der Parlamentarier.
Das Thema habe natürlich seine Gespräche vor Ort beherrscht. Er sagt, eine Resolution
des Weltsicherheitsrats zum Thema Iran sei nicht so einfach: "Für Entscheidungen
des Weltsicherheitsrates brauchen wir ja Einstimmigkeit. Wir sollten ganz klar machen,
dass wir die Verhandlungen mit dem Iran fortsetzen wollen und dass es keine Eskalation
geben sollte. Wenn es eine Eskalation in der Nuklearfrage gibt, dann wird das auch
Konsequenzen haben für die Beziehungen des Iran zum Irak, die Beziehungen des Iran
zu Afghanistan, zum Libanon und damit zum gesamten Friedensprozess im Nahen Osten.
Hier muss natürlich insbesondere die Regierung des Iran und auch der neue Präsident
einen Schritt tun, den wir von der iranischen Regierung erwarten müssen." (rv
2. 9. 05 lw)