Vatikan: Papst beklagt mangelnden Glauben in modernen Gesellschaften
Papst Benedikt XVI. hat bei der Generalaudienz davor gewarnt, beim Aufbau gesunder
Gesellschaften allein auf den Menschen zu vertrauen. Auf Deutsch sagte er dabei: "Die
Katechese der heutigen Audienz befaßt sich mit Psalm 127. Dieser Psalm ruft uns in
Erinnerung, daß alles Mühen des Menschen nur durch den Segen Gottes dauernden Bestand
erlangt. Unser Schaffen unterliegt den beschränkten menschlichen Kräften und der Dauer
unseres Lebens, die wir nicht selbst bestimmen können. Dennoch empfindet der Mensch
zu Recht eine tiefe Sehnsucht, diese Grenzen zu überschreiten. Der Psalmist verweist
uns auch auf das große Geschenk der Kinder. Kinder sind keine „Belästigung“ und kein
„Produkt“, das persönliche Wünsche befriedigt; sie sind „eine Gabe des Herrn“ (Ps
127, 3). Gottes Segen ruht auf jenen, die dieses große Geschenk mit offenem Herzen
empfangen. Ebenso wissen wir aus dem Glauben: Unsere Werke können bleibende, ja sogar
ewige Frucht bringen, wenn die Gnade Gottes in uns wirkt und wir mit ihr zusammenarbeiten.
Denn mit den guten Taten, die wir im Stand der Gnade vollbringen, sammeln wir unvergängliche
Schätze im Himmel. Einen glaubensfrohen Gruß richte ich an die Pilger und Besucher
aus den deutschsprachigen Ländern. Gott wacht über unser Tun und begleitet es mit
seinem Segen. Vertrauen wir auf seine Gnade und danken wir ihm für das Geschenk der
Kinder und für die Gabe des ewigen Lebens." Vor dem Segen gab er den Pilgern noch
seine besten Wünsche zum Ende der Urlaubszeit mit auf den Weg: "Euch allen wünsche
ich einen gesegneten Aufenthalt in Rom und einen guten Beginn des neuen Schuljahres
sowie der Arbeit nach den Ferien!"