Papst Benedikt XVI. hat den irakischen Außenminister Hoschjar Sebari in Audienz empfangen.
In der päpstlichen Sommerresidenz in Castelgandolfo führte Sebari anschließend ein
Gespräch mit Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano. Das teilte der Vatikanische Pressesaal
heute Mittag mit. Im Mittelpunkt hätten die derzeitige Lage im Irak gestanden, insbesondere
der Text der neuen Verfassung und das Thema Religionsfreiheit. Der Wiederaufbau der
Institutionen brauche ein Klima des Dialogs, hieß es weiter. Alle Glaubensgemeinschaften
und die verschiedenen Bereiche der Gesellschaft müssten beteiligt sein. Der irakische
Dominikanerpater Najib Mikhael aus Mossul sagt, die irakischen Christen hätten durchaus
hohe Erwartungen an die Aussagen des Papstes bei diesem Treffen:
"Dieses
Treffen im Vatikan mit Seiner Heiligkeit ist schon wichtig für uns: Denn die Christen
sollten auf internationalem Parkett repräsentiert sein und sie müssen in der neuen
Regierung und im neuen Irak gleichermaßen ihren Platz haben. In der neuen Verfassung,
die nun erscheinen soll, gibt es viele Minderheiten, die da ihren Platz nicht darin
haben, natürlich besonders auch christliche Gruppen. Deshalb erwarten wir sehr, dass
er auch sagt, was mit den Irakern passiert durch diese Gewalt, diesen Terrorismus.
Der Appell des Papstes sollte meiner Meinung nach auf internationalem Parkett zu hören
sein, vor allem bei den Amerikanern und anderen, um die Situation im Irak zu beruhigen."