Zum Abschluss seiner Pastoralreise hat Papst Benedikt XVI. die deutschen Bischöfe
getroffen. Der Weltjugendtag könne sie zu einem Neuanfang in der Seelsorge ermuntern,
sagte der Pontifex zu den deutschen Oberhirten. Das Großereignis - für Diözesen, Pfarreien
und Jugendverbände hatte es schon am 12. August begonnen - habe Energien freigesetzt
und eine neue Begeisterung für den Glauben geweckt. Die gelte es jetzt zu nutzen;
neuer Schwung könne vor allem die Berufungspastoral voran bringen. Der Mainzer
Kardinal Karl Lehmann dankte als Vorsitzender der Bischofskonferenz dem Papst für
seinen Besuch, vor allem für seinen "unermüdlichen Einsatz". Die gemeinsamen Tage,
der Weltjugendtage sei ein "unvergessliches Erlebnis". Als Souvenir nimmt Benedikt
eine kleine Bonifatius-Statue mit nach Rom, das Abschiedsgeschenk des deutschen Episkopats. (rv
21.08.05 bp)
Lesen Sie hier die Kernsätze der Abschiedsrede Benedikts XVI.:
Der
Weltjugendtag in Köln ist nicht - wie man so sagt, eine Kathedrale in der Wüste. Nicht
wenige Menschen in diesem Land leben ihren Glauben in vorbildlicher Weise mit einer
großen Liebe zur Kirche, zu ihren Hirten und zum Nachfolger Petri.
Wir wissen,
dass es auf dem Gesicht dieser Kirche leider auch falten gibt, Schatten, die ihren
Glanz verdunkeln. Nicht wenige Menschen verlassen die Kirche, oder akzeptieren, wenn
sie in ihr bleiben, nur einen Teil der katholischen Lehre. Besorgniserregend bleibt
die religiöse Situation im Osten, wo die Mehrheit der Bevölkerung nicht getauft ist
und keinerlei Kontakt zur Kirche hat.
Die jungen Leute suchen keine künstlich
sich jung gebende Kirche, sondern eine Kirche, die jung ist im Geist, eine Kirche,
die Christus, den neuen Menschen durchscheinen lässt. Wieder einmal erweisen sich
die Jugendlichen als eine heilsame Provokation für uns Hirten, weil sie von uns erwarten,
dass wir geradlinig, einig und mutig sind. Wir müssen sie unsererseits zu Geduld erziehen,
zum Unterscheidungsvermögen und zu einem gesunden Realismus, jedoch ohne falsche Kompromisse,
um das Evangelium nicht zu verwässern. Zu diesem Zweck ist es unverzichtbar, dass
alle, die mit den Jugendlichen und für sie arbeiten persönlich überzeugte Zeugen Christi
sind, die treu zur Lehre der Kirche stehen.