2005-08-20 13:07:48

WJT: Positive Reaktionen auf Papst-Ökumene


Ein positives Signal für die Ökumene – so bewerteten Vertreter beider Seiten die gestrige Begegnung von Papst Benedikt mit Repräsentanten orthodoxer und evangelischer Kirchen. Bei der Zusammenkunft mit 30 Ökumenevertretern rief der Papst in Köln zu mehr Anstrengungen in der Ökumene auf. Die Spaltung der Christenheit stehe im Kontrast zum Willen Jesu.

Natürlich war auf katholischer Seite auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, mit dabei. Er hatte den Papst herzlich im Stammland der Reformation begrüßt, und ihm für das Signal, das er mit diesem Ökumene-Treffen setze, gedankt. Lehmanns Bilanz im Anschluss:
Ich bin sicher, dass ist eine gute Ermutigung auf unserem ökumenischem Weg in unserem Land.
Außer Frage steht für den Mainzer Oberhirten aber auch, „dass man in der Ökumene erst mal sehr viele in der eigenen Kirche gewinnen muss, die mitgehen auf dem Weg und die nicht einfach bremsen und blockieren. Zweitens muss man ja immer wieder den Konsens finden mit den Partnern auf der anderen Seite. Das kann man nicht erzwingen, das kann auch kein Papst.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, sprach sich für einen ehrlichen Dialog zwischen Protestanten und Katholiken aus. Dazu gehörten auch die Themen Abendmahl und Frauenordination. Bischöfinnen gehörten der Delegation der deutschen Lutheraner aber nicht an. Nach dem Treffen war Huber zufrieden:
„Die Begegnung mit Papst Benedikt hier in Köln war ein gutes Zeichen für die Ökumene. Es war eine Begegnung, die von Offenheit füreinander geprägt war, von wechselseitigem Respekt, von Geschwisterlichkeit von gemeinsamer Verpflichtung auf die Botschaft des Evangeliums.
Doch Huber wehrt sich entschieden dagegen, um jeden Preis sich einander anzunähern.
Es war eine Begegnung, die konkreten Fragen keineswegs ausgewichen ist, die eine Grundlinie gezeigt hat, in der wir das ökumenische Gespräch fortführen können und deswegen gehe ich aus diesem Gespräch zuversichtlich heraus.
Fortschritt im Dialog hieße nicht, Unterschiede einfach abzuschleifen. Wer das glaubt, könne nur enttäuscht werden, so der EKD-Mann.
"Ich glaube, wir sind gegenwärtig in einer Phase der Ökumene der Profile, die uns dazu nötigt, nicht nur auf erreichte Gemeinsamkeiten stolz zu sein, sondern zugleich Verschiedenheiten im wechselseitigen Respekt wahrzunehmen. Das ist glaube ich auch der einzige Weg der schließlich zu einem wechselseitigen Respekt für die jeweiligen kirchlichen Ämter führen wird. Und wir alle wissen, dass das ein wichtiges Element auf dem Weg ist, die große, schwierige und drängende Abendmahlsfrage zu lösen."
(rv 20.08.05 bp)
 







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