2005-08-19 12:16:31

WJT: Presseschau


Presseschau von Pater von Gemmingen vom 19. August 2005:
"Fast alle deutschen Zeitungen bringen auf der ersten Seite ein farbiges Bild von Papst Benedikt mit den Jugendlichen und berichten ausführlich über den ersten Tag der Papstvisite. Die Welt zitiert Präsident Köhler: Ein Freudentag für uns alle, und kommentiert den Stern der Drei Könige als gemeinschaftsstiftend. Ein Kommentator meint schon jetzt, die Visite werde in der Ökumene keinen Fortschritt bringen. Ähnlich ein Kommentator der Süddeutschen Zeitung: Viele Jugendliche verstehen ihre Kirche nicht mehr. Auf der Titelseite freilich wird der Papst zitiert: der Weltjugendtag zeige die Vitalität der Kirche. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schlägt sich auf der Titelseite mit der etwas erstaunlichen Frage herum, ob Papst Benedikt ein Außenseiter sei? Im Inneren eine ausführliche Geschichte der Synagoge von Köln.
Der Kölner Stadtanzeiger berichtet gleich auf sieben Seiten über den Papstbesuch. Ein Kommentar spricht von der Kraft des Schüchternen - gemeint ist Ratzinger. Ein Kommentar aus evangelischer Sicht prognostiziert freilich, dass es mit der Ökumene in Köln nicht vorangehen werde. Das Mittelalter müsse überwunden werden.
Die Fernsehkommentatoren stehen unter dem Stichwort "himmlisches Geplapper". Die Rheinische Post titelt BENE-DETTO, spricht von 600.000 Popstarbesuchern, der gebe freilich der Spaßgesellschaft eine Absage.
Interessant ist, wie vor allem die populären Zeitungen Worte und Schlagzeilen kreieren. Die Bildzeitung ist Weltmeister mit dem Titel: Kölle-lulja, der Papst ist los und titelt: Köln, die total verpapstete Stadt. Hier wie auch anderswo spielt das weggeflogene Käppchen des Papstes und sein Finder eine unverhältnismäßig große Rolle. Im Inneren wird es seriöser mit dem Aufruf: Laßt euch vom Feuer des Geistes entflammen.
Der Express titelt auf der ersten Seite, der Papst erobert Köln im Sturm und zeigt den Retter des Papstkäppchens. Mit dem Jugendblatt Bravo setzt sich ein Kommentar im Express auseinander. Bravo hatte eine Sonderseite mit dem Titel: Bravo bene. Die Berliner Taz bleibt sich treu. Der Name des Papstes und sein Bild werden vermieden, auch von die Titelseite Photos von Köln zeigt unter dem Motto, wenn Gott das erlebt hätte. Im Inneren fragt das Blatt, ob das alles den Glauben stärkt und die Kirchenaustritte stoppt? Man kann vom Weltjugendtag erzählen, ohne viel vom Papst zu sprechen.
(rv 19.08.05 gem)








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