Papst Benedikt XVI. besucht zur Stunde die Synagoge in Köln. Die Gemeinde ist die
älteste nördlich der Alpen; sie zählt heute etwa 5.000 Mitglieder. Begleitet wird
er von Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano sowie den deutschen Kardinälen Karl Lehmann,
Joachim Meisner und Walter Kasper. Auch der emeritierte Erzbischof von Paris, Jean-Marie
Lustiger ist in die Synagoge gekommen. Er ist selbst jüdischer Abstammung, seine Mutter
starb in Ausschwitz. Unter anderem der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland,
Paul Spiegel, begrüßte die Gäste an der Synagoge, die Begrüßungsrede hielt Abraham
Lehrer, Mitglied im Vorstand der Gemeinde. Dessen Mutter hat Auschwitz überlebt weilte
unter den Gästen. Es ist der zweite Besuch eines Papstes in einem jüdischen Gebetshaus.
Benedikt brachte als Gastgeschenk ein Faksimile des "Codex Vaticanus", eine der bedeutendsten
Bibel-Handschriften aus dem 4. Jahrhundert. Von der jüdischen Gemeinde erhielt er
ein Schofar-Horn, ritueller Bestandteil des jüdischen Neujahrsfestes und des Versöhungstags. (rv
19.08.05 bp)