Frère Roger, der 90-jährige Gründer der internationalen ökumenischen Gemeinschaft
Taizé, ist getötet worden. Eine psychisch Gestörte hat den Geistlichen gestern während
seines Abendgebetes mit einer Stichwaffe angegriffen und schwer verletzt, teilte die
Gemeinschaft am Dienstagabend mit.
Obwohl sofort Hilfe geleistet worden sei,
sei Frère Roger den Verletzungen erlegen. Als mutmaßliche Täterin nahm die Polizei
eine 36-jährige Rumänin fest.
Frère Roger sei blutend aus dem von 2500 jungen
Menschen besuchten Gottesdienst getragen worden, berichtete eine Augenzeugin. "Wir
stehen unter Schock", sagte ein Mitglied der ökumenischen Glaubensgemeinschaft in
Taizé. "Niemand versteht, was gerade passiert ist." Es seien sofort zwei Ärzte da
gewesen, die dem 90-Jährigen aber nicht mehr helfen konnten. Der Tod von Frère Roger
überschattet auch den katholischen Weltjugendtag in Köln. Als Nachfolger von Frère
Roger war bereits vor mehreren Jahren der deutsche Katholik Bruder Alois bestimmt
worden. Er kehrte inzwischen vom Weltjugendtag in Köln nach Taizé bei Dijon zurück.