Das Medienecho auf den Weltjugendtag bleibt unverändert hoch. Pater Eberhard von Gemmingen
mit einem Blick in den deutschen Blätterwald: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung
eröffnet mit einem Kurzkommentar auf der ersten Seite: Die Tage der Begegnung in den
deutschen Diözesen seien trotz geringerer Teilnehmerzahlen ein Erfolg gewesen, denn
sie hätten gezeigt, das Gerede über einen erstarrten Katholizismus in Deutschland
ist falsch. Es sei vollkommen Gegenstandslos. Sie lenkten auch keinesfalls vom geistlichen
Element in Köln ab, wie manche in Rom befürchtet hatten. Der Kommentator endet mit
der Erinnerung: "Wir sind gekommen um ihn anzubeten, meint nicht den Papst, sondern
Jesus Christus." Mein Kommentar dazu dürfte den Teilnehmern klar sein, nicht aber
allen Medienleuten. Ganz anders die Süddeutsche Zeitung. Sie bringt ein großes
Foto, das einen Konflikt zwischen den Kardinälen Lehmann und Meiser beweisen soll.
Sie stellt ferner fest: Es werde beim Weltjugendtag kaum kritische Töne geben. Fragen
der Ökumene, der Sexualität und des Zölibats blieben ausgeklammert. Was hat die Süddeutsche
Zeitung eigentlich gedacht? Ein Weltjugendtag ist keine Synode, kein Konzil, auch
keine Theologendiskussion. Dass man nur zusammenkommen kann, um sich des Glaubens
zu freuen, scheint manchen unbekannt. "Die Welt" weist darauf hin, dass die meisten
Pilger aus Italien kommen und zitiert Kardinal Lehmann. Der Weltjugendtag sei der
falsche Ort für eine Annäherung der beiden Großkirchen. In den Massenblättern geht
es einfacher zu. Die Bildzeitung schreibt neben einer nackten Schönen "Halleluja Colonia"
und zeigt Kardinal Meisner liebenswürdig mit der Narrenkappe, die er sich nach der
Messe aufgesetzt haben soll. Weiter heißt es: "Megaparty für Gott und die Welt". Meisner
zeige jedem ein Lächeln.
Der Kölner Stadtanzeiger titelt: "Singen, beten, tanzen"
und die Kölnische Rundschau meint auf der Titelseite: "Weltjugendtag startet himmlisch!"
" (rv 17.08.05 gem)