Vatikan: Papst für Kruzifixe an öffentlichen Orten
Papst Benedikt XVI. hat den Verbleib von Kruzifixen in öffentlichen Gebäuden gefordert.
Bei der Messe anlässlich Maria Himmelfahrt in der Pfarrkirche seiner Sommerresidenz
Castelgandolfo kritisierte er den Anspruch heutiger Gesellschaften, ohne Gottesbezug
auskommen zu wollen: „In der modernen Zeit dachte man, wenn wir Gott beiseite lassen
und autonom werden, nur unseren Ideen und unserem Willen folgen, dann werden wir wahrhaft
frei. Aber wo Gott verschwindet, wird der Mensch nicht größer, sondern verliert die
göttliche Würde. Er wird dadurch am Ende nur das Produkt einer blinden Evolution,
kann deshalb benutzt und missbraucht werden. Nur wenn Gott groß ist, ist auch der
Mensch groß. Es ist wichtig, dass Gott unter uns groß ist, im öffentlichen und im
privaten Leben. Im öffentlichen Leben sollte Gott durch Kruzifixe in öffentlichen
Gebäuden präsent sein, denn nur wenn Gott in unserem Gemeinschaftsleben gegenwärtig
ist, haben wir eine gemeinsame Orientierung, sonst werden die Kontraste unvereinbar,
denn dann gibt nicht mehr die gemeinsame Essenz, die Würde unseres Wesens.“ (rv)