Sie war lange ein heikles Thema - die Finanzierung des Weltjugendtags. Zu laut waren
die Stimmen der Kritiker, zu groß die Angst vor dem finanziellen Ruin der deutschen
Kirche. Immerhin, das Erzbistum Toronto, Gastgeber des Weltjugendtags von 2002, steht
bis heute in der Kreide. In Deutschland wird das nicht passieren, sagt Jugendbischof
Franz-Josef Bode. Die Finanzierung ist in trockenen Tüchern, versichert er: "Die
Dinge sind so eingetroffen, wie wir sie erwartet haben. Die finanziellen Planungen
sind ja sehr früh angefangen. Die Bistümer, die ja ein dreittel etwa des Ganzen tragen,
konnten sich zwei bis drei Jahre darauf einstellen. Dadruch dass die Anmeldezahl für
Köln sehr gut ist und auch die Zahlungsmoral bisher schon sehr gut ist, hatten wir
näturlich ganz gute Möglichkeiten auch diese schweren Dinge, die im voraus ja auch
dann zu zahlen sind, besser zu händeln und insgesamt ist die Situation finanziell
von den Erwartungen her zufriedenstellend." Die Organisatoren haben außerdem
rechtzeitig nach Sponsoren gesucht. Ein weiteres Standbein sind die Werbeartikel.
Rosenkränze, Rucksäcke, Kerzen, Schneekugeln und alle denkbaren wie bislang undenkbaren
Artikel werden zugunsten des Weltjugendtags verkauft. Michael Klug von der Lizenzfirma
ist zufrieden: "Ich bin ein sehr gläubiger Mensch und hab auch ein bestimmtes
Verhältnis zu der Kirche generell. Ich sehe einfach, wenn man Jugendliche zu einem
bestimmten Zeitpunkt zusammenführen kann, die an einem Ziel arbeiten oder an einem
bestimmten Thema, die sich treffen wollen - das ist erstmal lohnenswert zu fördern.
Und das ist auch meine persönliche Emotion gewesen, mit der ich auch meine Mitarbeiter
anstecken konnte. Ich habe gesagt, passt auf, da machen wir mit. Wir haben auch sehr
viel investiert. Also es ist ja nicht nur so, dass es nur Kommerz ist, sondern wir
kommen vielen Themen auf dem Weltjugendtag entgegen oder unterstützen ihn, wo wir
keine Abrechnung erwarten." (rv 13.08.05 bp)