Der Weltjugendtag wirft seine Schatten voraus. Schon seit Donnerstag sind junge Leute
aus aller Welt zu Gast in den deutschen Diözesen. Sie sollen Leben und Glauben kennen
lernen und gemeinsam mit deutschen Katholiken leben. Gemeinsames Projekt gestern war
der "Tag des sozialen Engagements". Der Einsatz für andere soll Lust machen, sich
auch nach dem WJT ehrenamtlich zu engagieren. Das betont Andrea Hoffmeier, Bundesvorsitzende
des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend: "Wir möchten gerne auch zeigen,
wie wir hier Glauben und tätiges Handeln aus dem Glauben heraus miteiander verbinden,
wie wir Katholizität in Deutschland leben. Das würden wir gerne auch mit den Gästen
teilen und darüber auch in Austauch kommen, wie sie in ihren Ländern jeweils Glauben
in die Tat umsetzen. Das andere Ziel ist, dass wir natürlich auch hoffen, dass diese
Vorbeschäftigung der Gemeinde, zu schauen, was ist denn in unserem Sozialraum, was
gibt es an Not, und wo können wir denn ein Projekt auf die Beine stellen, dass das
natürlich noch über den Weltjugendtag hinauswirkt." Über mangelndes Engagement
will die BDKJ-Vorsitzende gar nicht klagen. Mehr als 30 Prozent der unter 27-Jährigen
sind aktiv für andere - mehr als in anderen Altersgruppen. Aber das Ehrenamt verändere
sich, sagt Hoffmeier: "Natürlich ist es auch so, nur wer eine gesicherte Existenz
hat, wer auch gewisse Zeit hat, ist überhaupt in der Lage, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Und ehrenamtliches Engagement ist natürlich auch konträr zu den Mobilitäts- und Flexibilitätserwartungen,
die heute auch vorliegen. Wir stellen zum Beispiel auch fest, dass in den letzten
Jahren viel weniger Sonderurlaub beantragt wird, weil junge Menschen eben auch Sorge
um ihren Arbeitsplatz haben und Arbeitgeber schnell sagen, Sonderurlaub noch zu zusätzlichem
Urlaub können wir uns nicht leisten, das ist nicht drin. Das war vor ein paar Jahren
noch anders." (rv 13.08.05 bp)