Zehntausende Menschen haben im japanischen Hiroshima der Opfer des ersten Atombomben-Abwurfs
vor genau 60 Jahren gedacht. ZurErinnerung fand im Friedenspark der Stadt eine große
Gedenkfeier statt. Ministerpräsident Junichiro Koizumi betonte das Friedens- Engagement
seines Landes. an jenem 6. August fanden in den beiden japanischen Städten zehntausende
Menschenunter den US-amerikanischen Bomben den Tod. Der amerikanische Jesuitenpater
Lawrence McGarrell lebt seit vielen Jahren in Hiroshima, das in den vergangenen 60
Jahren zu einer internationalen Metapher des Friedens geworden.
„Frieden ist
das absolute Schlüsselwort in den Gedenk-Feierlichkeiten. Spezielle Initiativen hat
es bereits ab dem 40. Jahrestag der Bomben gegeben. Zu den Requiem-Messen in der Kathedrale
kamen jeweils Tausende Menschen von nah und fern. In diesem Jahr gab es eine Gebetsprozession
zum Park des Friedens, gleichsam dem „Ground Zero“ der Atomexplosion in Hiroshima.
Der Bischof der Diözese, Joseph Atsumi Misue, hat schon vor Jahren einen Brief an
die katholische Gemeinde geschrieben, in dem er die Gläubigen auffordert, aus ihrer
Geschichte heraus zu Aposteln des Friedens zu werden. Jeder soll seinen eigenen Weg
finden, am Frieden zu bauen und für ihn zu beten.“ Unbeeindruckt von den Gedenkfeierlichkeiten
zu Hiroshima und Nagasaki gehen in Peking die Abrüstungsverhandlungen bei den Sechs-Nationen-Gesprächen
schleppend voran. Die USA und Nordkorea haben bei erneuten bilateralen Verhandlungen
keine Annäherung erzielt. Strittig ist laut Agenturangaben besonders die friedliche
Nutzung der Kernenergie, die Nordkorea auch im Falle einer Aufgabe seines Atomwaffenprogramms
weiter verfolgen wolle. Neben Nord- und Südkorea sowie den USA nehmen an den Gesprächen
auch Gastgeber China, Japan und Russland teil. Offizielle Erklärungen zum Stand der
seit zwölf Tagen dauernden Verhandlungen gibt es nicht. (rv / agenturen 06.08.06
gs)